Freitag, 30. Dezember 2011

Russland plant neue Raumfahrt-Strategie


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Moskau (dpa) - Nach dem Pannenrekord der russischen Raumfahrt in diesem Jahr hat die Regierung in Moskau eine neue Kosmos-Strategie bis Ende Februar angeordnet.

Die Raumfahrtbehörde Roskosmos solle die wichtigsten Ziele zur Entwicklung der Branche bis 2030 festlegen, forderte der neue Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin nach Angaben der Agentur Interfax am Donnerstag.
Russland erlebte in diesem Jahr mit fehlgezündeten Raketen, Abstürzen von einem Satelliten und einem unbemannten Raumfrachter sowie der gescheiterten Mars-Mond-Mission «Phobos-Grunt» so viele Pannen wie noch nie in seiner jüngeren Geschichte. Als Gründe für die Krise nennen Experten Unterfinanzierung, den Mangel an Fachkräften und marode Industriekomplexe.
Das von der Regierung ausgerufene Jahr der russischen Raumfahrt hatte eigentlich eine neue Erfolgsgeschichte bringen sollen - 50 Jahre nach dem Flug des ersten Menschen ins All, der von dem Russen Juri Gagarin absolviert worden war. «Wenn wir nicht nach vorne schauen, werden wir sehr viel verlieren - von den Kadern angefangen bis zur Technologie», sagte Rogosin.
Zugleich forderte der Politiker bei einem Treffen mit Roskosmos-Chef Wladimir Popowkin, dass alle Sicherheitsmängel in der Raumfahrt bis Ende Januar beseitigt werden. Nötig seien standardisierte Überprüfungen der Sicherheit von strategischen Objekten. Rogosin kündigte Strafen an für den Fall neuer Pannen.
Wegen der Fehlzündung einer Sojus-Rakete war am vergangenen Freitag der russische Militärsatellit «Meridian» abgestürzt. Vom Weltraumbahnhof Baikonur startete am Mittwochabend eine Sojus-Rakete mit sechs Satelliten für das US-Kommunikationssystem Globalstar.



Donnerstag, 29. Dezember 2011

Katharina die Große, auf Phoenix

Katharina die Große


20:15h, 29.12.11

Sie kam aus einem kleinen deutschen Fürstentum nach Russland - und riss dort die Macht an sich. Als Katharina II. wurde sie russische Zarin. Sie führte Kriege, liebte leidenschaftlich, und machte Russland groß und mächtig. Teil 1 des Films erzählt von der Zeit ihrer Ankunft in Russland bis zu ihrer Thronbesteigung, auf die es mit Katharinas Augen blickt. Die Tagebücher, Memoiren und Briefe der Zarin machen das möglich. Doch zugleich wird das Geschehen von Historikern eingeordnet und bewertet. 

Montag, 19. Dezember 2011

Deutsche und Russische Bischöfe diskutieren Menschenrechte

... da bin ich doch beim Frühstück über eine Pressemeldung der Deutschen Bischofskonferenz gestolpert, die ich "verschlungen" habe. Dialog ist immer gut. Russisch finde ich sowieso gerade umwerfend. Und dann geht´s auch noch um Menschenrechte. Unschlagbar ;-) Lest mal:

08.12.2011: Deutsche und russisch-orthodoxe Bischöfe unterstreichen christliches Fundament der Menschenrechte

Treffen der Delegationen mit Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland. © KNA-Bild

Die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz und die russisch-orthodoxen Bischöfe haben das christliche Fundament der Menschenrechte hervorgehoben. „Das theologische Fundament der Menschenrechte bildet die unantastbare Würde jedes Menschen, die in seiner Gottesebenbildlichkeit begründet ist“, heißt es in einem gemeinsamen Kommuniqué, das die Bischöfe im Anschluss an ihr viertägiges Treffen in Moskau heute verabschiedeten. „Auch wenn die Würde des Menschen sich nicht ausschließlich theologisch begründen lässt, liegt in diesem Transzendenzbezug ihre tiefste Legitimation.“ Eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz war am Montag zu theologischen Gesprächen mit Vertretern der Russischen Orthodoxen Kirche in die russische Hauptstadt gereist. Im Zentrum des Treffens stand das Thema „Das christliche Verständnis der Menschenrechte“. Zum Auftakt der Begegnung hatten die Gesprächsteilnehmer Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland getroffen. Leiter der deutschen Delegation war der Regensburger Bischof Dr. Gerhard Müller, Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz. Von bischöflicher Seite nahmen auch Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg) und Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger (Hildesheim) teil.

Die katholischen und russisch-orthodoxen Bischöfe betonen in dem verabschiedeten Papier die Notwendigkeit der Menschenrechte für eine gerechte Gesellschaft: „Menschenrechte sind die Macht der Ohnmächtigen, die einen rechtlich einklagbaren Widerstand gegen die Willkür der Mächtigen oder das von staatlicher Seite verursachte Unrecht ermöglichen. Sie sind daher aus christlicher Sicht die unverzichtbare Grundlage einer Gesellschaft, die die gleiche Würde aller Menschen betont. Die Verwirklichung der Menschenrechte erfordert neben der Freiheit des Einzelnen jedoch auch einen funktionierenden Rechtsstaat und ein solidarisches Sozialsystem, das jedem Glied der Gesellschaft ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.“

Die theologischen Gespräche zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und der Russischen Orthodoxen Kirche begannen 1986 und wurden bis 1998 in unregelmäßigen Abständen fortgeführt. Nach elfjähriger Unterbrechung wurden sie im Jahr 2009 bei einem Treffen im Kloster Weltenburg in Bayern wieder aufgenommen. Die Begegnung in Moskau war das siebte dieser Art. Die nächste Gesprächsrunde ist im Oktober 2013 in Magdeburg geplant.

(Quelle: DBK; Pressemeldung 08.12.2011 - Nr. 188)

Dienstag, 13. Dezember 2011

Träume und Zwischenräume in der U-Bahn


Träume und Zwischenräume. Sowjetische phantastische Novellen.

Sowjetische phantastische Novellen -

Als ich in Berlin in den Wintermonaten mit der U-Bahn zur Arbeit fuhr, ist es mir einige Male vorgekommen, dass ein Fahrgast ein Buch fertig gelesen hatte und an den Nächsten weiterreichte.  Manchmal war ein Eintrag drin: "Habe das vom Mauerparkflohmarkt, als ich meine Freundin in Berlin besucht habe." Oder: "Meine Oma ist verstorben, und jetzt lese ich ihre Bücher und gebe sie weiter." Manche Bücher waren zwischenzeitlich in einem ICE in Frankreich, Polen oder der Schweiz.
Als ich neulich meine Bücherkiste aufgemacht habe fiel mir auch ein Buch wieder in die Hand, was ich in der U-Bahn nicht weitergelesen hatte. Ich bin schon sehr gespannt auf die Geschichten und reiche es dann weiter, sobald ich es gelesen habe. Einen Eintrag werde ich hinterlassen.

Montag, 12. Dezember 2011

Zug auf Direktverbindung von Moskau-Berlin-Paris gestartet

Zum ersten Mal seit Anfang der 90er Jahre hat am Montag ein Zug seine Reise auf der Direktstrecke von Moskau über Berlin nach Paris aufgenommen. Die Fahrt auf der 3177 Kilometer langen Route durch fünf Länder soll 38 Stunden dauern, wie die russische Staatsbahn RZD am Montag in Moskau mitteilte. Am Dienstagmorgen gegen sieben Uhr solle der Zug den Berliner Hauptbahnhof erreichen. Die Strecke führt ihn dann weiter über Hannover, Fulda, Frankfurt am Main und Saarbrücken nach Paris. Voraussichtliche Ankunftszeit in der französischen Hauptstadt ist 20.31 Uhr am Dienstagabend.





Mittwoch, 7. Dezember 2011

Russisch online lernen und üben

Wer grade dabei ist einige Wörter und Redewendungen auf russisch zu lernen,
bekommt hier einige sinnvolle Starthilfen und das ganz umsonst. Klar, etwas Zeit braucht man schon (-:
Schon geschaut?
http://www.russian-online.net/de_start/lektionen/index_lektionen.php

Viel Spaß!

Wer die Wahl hat, hat die Qual...

Russland protestiert. Und das schon seit Tagen. Mittlerweile finden sich entsprechende Meldungen schon unter der Rubrik "Weitere Meldungen" was zeigt: das ist nichts Neues mehr. Umso schlimmer! Denn irgendwas stimmt da ja nicht: zu viele Wahlzettel in den Urnen, scharfes und gewaltsames Vorgehen gegen Demonstranten. Das ist einer Demokratie eigentlich nicht würdig. Und an der Spitze, ganz unnahbar, Herr Putin. Er spaltet das Land und die Menschen- kein "einiges Russland" also. Nein, eher eine Qual, diese Wahl.
Mach dir selbst ein Bild: Infos findest du zum Beispiel hier: http://www.tagesschau.de/ausland/demonstrationenrussland104.html

Sonntag, 4. Dezember 2011

Einladung nach Speyer


Liebe Russlandfahrer_innen,
unser Weihnachtsmarkt findet am Samstag und Sontag (10. und 11.12) jeweils von 12 bis 18 Uhr im Rathaus statt. Würde mich sehr freuen, wenn wenigstens einige Leute von den Kurskfahrern vorbeikämen.
Herzliche Grüße und hoffentlich auf ein Wiedersehen in Speyer.
Paul Neumann

Vorweihnachtszeit in Russland

Großaufnahme: Weihnachtsbaum mit Kerze und Deko

Vor Weihnachten wird in Russland nicht geschleckert. Doch Nüsse, Trockenfrüchte und Honig darf man sich in Maßen gönnen. In der Russisch-Orthodoxen Kirche ist vor allem der Verzehr von Fleisch, Käse, Butter, Milch und Eiern in der Weihnachtszeit nicht erlaubt. Außerdem darf man montags, mittwochs und freitags erst nach der Abendmesse essen und sollte dabei auf Fisch, Pflanzenöl und Wein verzichten. Samstags und sonntags darf man Fisch essen und sogar ein bisschen Wein sowie andere alkoholische Getränke trinken. Vom 2. bis zum 6. Januar soll der Fisch komplett weggelassen werden.

Während des Weihnachtsfastens isst man in Russland vor allem wärmende Suppen, verschiedene Breie mit Pilzen oder Trockenfrüchten oder in Pflanzenöl gegartes Gemüse.

Samstag, 12. November 2011

Das Kochbuch des Sozialismus - W. Kaminer

Kaminer sagt, man solle nicht fernsehen, stattdessen aus dem Fenster schauen, spazieren gehen oder ein Buch lesen. Hier eine kleine Kostprobe:

Küche totalitär
Das Kochbuch des Sozialismus von Wladimir und Olga Kaminer.
Es gibt in Deutschland wenig Lokale, die russische Küche anbieten. Sie locken die Kundschaft mit solchen ausgefallen Gerichten wie "Hering mit Apfel" und "Russischspätzle" an und viel Touristen fallen darauf rein. Aber mir können sie nichts vormachen. Ich kenne die russische Küche sehr gut, ich bin damit groß geworden und habe sie zwanzig Jahre lang ausgelöffelt - im Kindergarten, in der Schulkantine und Zuhause.


Russische Kultur in Deutschland

Kennt ihr Wladimir Kaminer?
1967 ist er in Moskau geboren und lebt seit 1990 in Berlin - Pernzlauerberg. Privat ist er Russe beruftlich deutscher Schriftsteller, der die meiste Zeit unterwegs ist mit Lesungen und Vorträgen zu folgenden Themen:

  • "Salve Papa". Deutsche Schulen als Sozialeinrichtung
  • Mein Leben im Schrebergarten
  • Legenden des vorherigen Jahrhunderts
Alle vier bis sechs Wochen gibt es in Berlin - Mitte im Cafe Burger Lesungen mit anschließender Russendisko mit Kaminer. Wer nicht in Berlin lebt, hat die Möglichkeit an bundesweiten Veranstaltungen teilzunehmen, die nächste ist am 16.11. in Darmstadt.

Wladimir Kaminer
Mehr hier: http://www.russendisko.de/

Dienstag, 8. November 2011

Neue Musik: Barabra Buchholz

Meine Theremin - Lehrerin Barbara Buchholz, die die Großnichte Lydia Kavina des russ. Erfinders Leon Termin kennengelernt hatte, erlernte von ihr in Moskau das Theremin-Spiel. Heute zählt Buchholz zu den weltweit renommierten Thereminspielerinnen. Hört mal rein!

Leon Theremin playing his own instrument

Kannt ihr schon das Theremin?
Nein? Aber sicherlich kennt ihr das Geräusch  aus Sience - Fiction - Filmen, oder?
Anfang der 20er Jahre wurde vom russischen Physiker Lew Thermen ein Musikinstrument erfunden, das die Zuhörerschaft in Erstaunen versetzte: Ein Kasten mit zwei Antennen – das Theremin.Damals das erste elektronische Musikinstrument überhaupt, ist es bis heute aufgrund seiner berührungslosen Spielweise einzigartig geblieben. Ein schwaches elektrisches Feld umgibt die Antennen, und wer hineingreift, macht auch schon Musik: Die Töne steigen auf und ab, je nach Abstand der Hand zum Metall. Der Klang erinnert an Geige, singende Säge, menschliche Stimme, eine Mischung aus elektronischer und menschlicher Ausdrucksform - “zum Sterben schön”. Musik aus dem Äther ..

Montag, 7. November 2011

MEIN VATER BARYSHNIKOV in Cottbus

Am Wochenende waren einige von uns bei unserem Partnerverband DBJG in Cottbus zum Filmfestival zu besuch. Wir haben uns einen russischen Film angeschaut, den ich ganz gut fand. Mehr hier: Moskau 1986. Der Teenager Boris hat ein ziemlich uncooles Hobby – zumindest in den Augen seiner Altersgenossen: Ballett. Er liebt auch Diskomusik und träumt davon, mit dem schönsten Mädchen der Klasse zu tanzen. Eines Tages enthüllt er ein Geheimnis: Der berühmte Ballett-Tänzer Mikhail Baryshnikov ist sein Vater. Doch wie viel Wahrheit und wie viel Wunschdenken verbirgt sich dahinter?
MEIN VATER BARYSHNIKOV (MOY PAPA BARYSHNIKOV) Regie: Dmitry Povolotsky Besetzung: Russland 2011 88 min © Tine Klint http://www.filmfestivalcottbus.de/de/programm/programmuebersicht/pgm_id=1102&film_id=897&seite=7

Brahms´ungarischer Tanz No. 5

Hier ein kleines Experiment für Klassikliebhaber: klickt mal auf den Youtube- Link unten und SCHLIEßT DIE AUGEN!! Zuhören- und: ja, da wippt der Fuß, man wird ganz kribbelig... klasse Tanzmusik eben, voller Gefüüüüühl!
Und dann: schaut euch die Mimik der beiden Musiker nochmal an: insbesondere im Hinblick auf das eben beschriebene Gefüüüüüühl ;-) Na? Schon lustig, oder: soviel Gefüüühl zeige ich sonst höchsten beim Abarbeiten von Aktenbergen...
http://www.youtube.com/watch?v=X37JMJQtp7o

Sonntag, 2. Oktober 2011

Erlebnisse aus Kursk

Mittwoch, 14. September:
Endlich gib es wieder etwas zu erzählen!!!
Der Unialltag verlief zwar wieder wie gewohnt, das Nachmittagsprogramm aber hielt noch einige Überraschungen für uns bereit. Gegen 17 Uhr nämlich, wurden wir von unserem Exkursionsbus abgeholt, der uns zu einem weiteren Reiseziel brachte. Diesmal handelte es sich nicht um eine Sehenswürdigkeit oder eine historische Stätte, sondern um das Eisstadion der hiesigen Eishockeymannschaft. Wir gingen Schlittschuh laufen!
Während diese Freizeitaktivität in Deutschland meiner Erinnerung zufolge eher einer jugentlichen Altersklasse vorbehalten ist, trifft man hier Sportbegeisterte jeder Altersschicht, vom Grundschulalter über die goldene Jugend bis ins Erwachsenendasein, an. Der eben verwendete Begriff "Freizeitaktivität" gibt aber nicht exakt wieder, weswegen sich die Mehrheit der Leute hier einfindet; "Training" würde hier eher passen. Nach kurzem Nachdenken fiel mir auch direkt auf, wofür hier trainiert wird: Sotschi 2014! Die kleinen Mädchen und Jungen, die sich hier so voller Grazie und Geschmeidigkeit über das Eis bewegten, wobei mir nur wenige davon bis zum Bauchnabel reichten, sind zweifelsohne die Talente der kommenden Winterolympiade.
Obwohl wir uns nach anfänglich turbulenten Bewegungsabläufen und einem ziemlich ungewönlichen Sinn für Gleichgewicht ziemlich gut anstellten, konnten wir natürlich nicht mit den Kindern mithalten, die so unbeschwert auf einer Kuve fahrend, das andere Bein hinter dem Rücken über den Kopf gezogen, ihre Runden drehten, während andere, stets unter dem Drill ihrer Trainer und Mütter, diverse schwindelerregende, aber sehr beeindruckende Kunststücke des Eiskunstlaufes einstudierten.
Es wurde aber nicht ausschließlich für Eistanz und Eiskunstlauf trainiert, denn die Russen sind neben den Kanadiern auch als große Eishockeynation bekannt. Das beweiste uns ein Teenager, der entweder seinen Geschwindigkeitsrekord von einer Seite des Feldes zur anderen zu brechen versuchte, oder seinem Fahr- bzw. Sturzverhalten nach, suizidgefährdet sein muss.
Alles in allem hatten wir hier neben einer Menge Spaß auch wieder einiges an Erfahrungen und Eindrücken gewonnen, die sich von den deutschen Gewohnheiten in fast jeder Hinsicht, wenn auch nur leicht, unterscheiden. Dieser Ausflug verdient eine "glatte 1"!

Neues vom Martin

Hallo, verehrte Leserschaft!

Die Hälfte meines Aufenthalts ist bereits vorüber und die Zeit verging sehr viel schneller als erwartet (aber das ist ja meistens so).
Also dachte ich mir, könnte ich als kleine Einleitung einen Zwischenstand abliefern, um zu sehen und zu zeigen, wie wohl ich mich hier fühle bzw. was mir Unwohlsein bereitet:
Hier in Kursk komme ich erneut in den Genuss eines gut strukturierten und intensiven Sprachkurses, der von ausgezeichneten Dozenten durchgeführt wird. Außerdem bietet sich mir hier die Möglichkeit meine Kommilitoninnen besser kennenzulernen, oder genauer gesagt: überhaupt erst kennenzulernen! Natürlich haben wir schon zwei Semester mit einander studiert und uns regelmäßig gesehen, da ich aber immer nur zum Unterricht auf dem Unigelände in Germersheim war und mich auch nicht auf legeren, ausartenden und frivolen Feten sehen ließ, bestand mein soziales Umfeld in der Uni lediglich aus mir selbst. Das hat mich bisher auch in keinster Weise gestört , vielleicht aber auch nur deswegen, weil ich nicht wusste, wieviel ich mit meinen Kommilitoninnen an Ansichten, Wissen und Fähigkeiten gemein habe und wie gut ich mich mit ihnen verstehe.
Auf der anderen Seite blickt mein geistiges Auge mehrmals täglich auf die Heimat zurück und auf das, was es bei der Abreise nach Kursk zurückzulassen galt. An erster Stelle sind hier natürlich Familien und Freunde zu nennen. Menschen, die das Leben lebenswert machen und auf die man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit verlassen kann. Ferner stehen in Speyer all meine Musikinstrumente, die mir Ausgleich im Alltag bieten und eine Möglichkeit darstellen, Kreativität, Launen und Gefühlen eine Stimme zu geben. In der Rangliste auf dem dritten Platz steht der Lebensstandard, der sich von dem hiesigen in zahlreichen Detaills unterscheidet.
Um mein sentimentales Gequatsche auf den Punkt zu bringen: mir gefällt es hier in Russland sehr; das war auch noch nie anders. Aber ich werde hier immer nur Gast sein können...

Hallo, verehrte Leserschaft!

Die Hälfte meines Aufenthalts ist bereits vorüber und die Zeit verging sehr viel schneller als erwartet (aber das ist ja meistens so).
Also dachte ich mir, könnte ich als kleine Einleitung einen Zwischenstand abliefern, um zu sehen und zu zeigen, wie wohl ich mich hier fühle bzw. was mir Unwohlsein bereitet:
Hier in Kursk komme ich erneut in den Genuss eines gut strukturierten und intensiven Sprachkurses, der von ausgezeichneten Dozenten durchgeführt wird. Außerdem bietet sich mir hier die Möglichkeit meine Kommilitoninnen besser kennenzulernen, oder genauer gesagt: überhaupt erst kennenzulernen! Natürlich haben wir schon zwei Semester mit einander studiert und uns regelmäßig gesehen, da ich aber immer nur zum Unterricht auf dem Unigelände in Germersheim war und mich auch nicht auf legeren, ausartenden und frivolen Feten sehen ließ, bestand mein soziales Umfeld in der Uni lediglich aus mir selbst. Das hat mich bisher auch in keinster Weise gestört , vielleicht aber auch nur deswegen, weil ich nicht wusste, wieviel ich mit meinen Kommilitoninnen an Ansichten, Wissen und Fähigkeiten gemein habe und wie gut ich mich mit ihnen verstehe.


Dienstag, 20. September 2011

Drei Leben



... manchmal findet man kleine Schätze im Internet: diese Dokumentation des Schweizer Fernsehens ist so einer. Drei Leben im Zeitraum von 20 Jahren, drei Schicksale, dreimal Russland: vor 20 Jahren, vor 10 Jahren und heute (2010). Schaut mal rein! http://www.youtube.com/watch?v=pYncu15ChqE



Bild: Pixelio / Dieter Schütz

Dienstag, 13. September 2011

Martins Kursker Tagebuch

Das ist Martin. Martin war Zivi im JUKI- Büro. Einige von euch kennen ihn vom Telefon oder haben über ihn die Buttonmaschine ausgeliehen, andere kennen ihn nur indirekt: Martins Arbeit steckt in deinen DIKO- Unterlagen (die er kopiert hat), in diversen Ideen, Plakaten, Lichtblick- Versänden und, und, und.


Zur Zeit ist Martin studienbedingt in KURSK (nachdem er schon Omsk eine Besuch abgestattet hat) und stellt uns seine Eindrücke von dort für den Blog zur Verfügung. Vielen Dank an Martin und euch viel Spaß beim Lesen!


Freitag, 9. September 2011

Seelsorge in Sibirien

Unsere neuen Großpfarreien kommen mir schon überdimensioniert vor: wie soll man denn da noch von A nach B, geschweige denn zu einem Gottesdienst kommen? Andererseits: woanders sieht das noch ganz anders aus. In Sibirien zum Beispiel. Schnappt euch mal einen Globus oder eine Landkarte und schaut euch an, wie weit in dieser Region Orte auseinander liegen... Das Foto hat mich sehr beeindruckt: so eine ganz persönliche Seelsorge- die gibt´s bei uns fast nur noch dann, wenn man krank im Krankenhaus liegt. Manchmal nicht mal dann.
Ganz viele solche Geschichten und einen ganzen Berg an Informationen zu Kirche(n) in Russland (und überall in Osteuropa) findet ihr beim Surfen über die Homepage von Renovabis: Materialien, Filmtips, Hinweise, Hintergründe, Bilder und Infos zum Leben von Katholiken dort. Und wenn man eine halbe Stunde gesurft ist, ist man um mindestens zwei Einsichten reicher: 1. unserer Kirche und uns selbst hier in Deutschland geht´s gut- auch wenn wir so oft meckern. Und 2. Es gibt soviel zu tun! PaX an!



Donnerstag, 8. September 2011

Orthodox- ganz nah!



Ganz zufällig bin ich auf die Homepage des deutsch- orthodoxen Klosters gestoßen: ich empfehle sie allen, die einen Moment Ruhe und Zeit zum Abtauchen brauchen und nebenbei noch was lernen- nein, besser: erfahren- wollen. So wunderschön- meditative Bilder, das man sich irgendwie gleichzeitg fremd und doch zu Hause fühlt (und das in einem Männerkloster ;-)), eine kleine, feine Homepage die ganz ohne große Töne zeigt, was "Heiligkeit" ist. ´

Schaut mal rein: http://www.orthodox.de/kloster.php

Bild: Larissa Schmyrova / Pixelio.de

Dienstag, 6. September 2011

Das ist der Hammer!

Mal ehrlich: wie gut seid ihr denn so im Werfen? Mit einem Hammer hab ich´s erst gar nicht versucht, scheiterte aber jährlich bei den Bundesjugendspielen am Weitwurf und brachte das peinliche Kunststück fertig, den Ball hinter mir landen zu lassen... Auch schön!
Umso beeindruckender finde ich die Ergebnisse des Deutsch-russischen Hammerwerferduells der Leichtathletik- WM: da musste sich vor zwei Tagen Betty Heidler der Russin Tatjana Lysenko (für die Experten unter euch hier in kyrillisch:Татьяна Викторовна Лысенко) geschlagen geben. Die warf den Hammer 77,13 Meter weit. Da würde ich bei meiner Kurzsichtigkeit ja gar nicht mehr sehen, wo der "Landeplatz" ist... Und Betty Heidler? War traurig. Über Silber. Und einen Wurf von "nur" 76,06 Metern. Liebe Betty, das war kein Pech und auch kein Unvermögen: das war ein wahnsinnig weiter Wurf! Sage ich. Und ich bin Spezialistin. Für´s PaX an- Projekt der JUKI. Und für´s Bälle- Rückwärts- Werfen.


Wer sie nicht kennt- hier sind die beiden:
www.bettyheidler.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Tatjana_Wiktorowna_Lyssenko
Bild: Pixelio/ RainerSturm

Montag, 29. August 2011

Testlauf: Russisches Kino "ADMIRAL"



Hmm, tja... Gestern haben Nina, Felix und ich großes Russisches Kino getestet und den "Admiral" angeschaut. Der Film gilt als russische Version von "Titanic" was den Publikumserfolg und die Leistung der Studios angeht und liefert auch ähnliche Bilder: Jahrhundertwende, Wasser, Spannung bis zum Blutvergießen und die große Liebe. Allerdings: uns war´s zu viel des Blutvergießens- und die Liebe kam im großen Gemetzel des ersten Weltkrieges etwas zu kurz. Außerdem haben wir festgestellt: ohne Russlandkarte in der Hand verstehen wir die strategischen Probleme des hochdekorierten Admirals gar nicht, denn: wo liegt eigentlich Omsk, Smolensk und Irkutsk?? Naja, gelernt haben wir: man siezt sich recht lang im Russland des frühen 20. Jahrhunderts (der Heiratsantrag war immer noch in Sie- Form...) und der Film lebt vom Patriotismus. Wen Gemetzel nicht stört (zu Recht erst ab 16 freigegeben), der kann sich ja auch mal ins Vergnügen stürzen und anschließend hier verkünden, ob er unsere etwas gespaltene Meinung teilt. Alle anderen Filmtips zu Russland sind natürlich auch sehr willkommen!


Zum Reinschnuppern findet ihr den Trailer hier: http://www.youtube.com/watch?v=7g8RYQf2_PY

Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Sonntag, 14. August 2011

Kursk Treffen in Speyer



Zwar beschäftigt sich die JUNGE KIRCHE SPEYER (JUKI) jetzt schon seit fast einem Jahr im Rahmen des Projekts „PaX an“ mit den Themen „Russland“ und „Ökumene“, aber am 11.08.2011 kam es zur ersten „Kontaktaufnahme“ zwischen der JUKI-Diözesanleitung und einer russischen Delegation aus Kursk. Sowohl der russisch-orthodoxe als auch der katholische Priester der Gemeinde, die wir 2012 besuchen werden, sind zur Zeit in Speyer und so hatten wir Gelegenheit, uns bereits vorab kennenzulernen und
erste Absprachen zu treffen. Mit von der Partie waren auch Domkapitular Szuba, der als Schirmherr das Projekt „PaX an“ unterstützt (dafür an dieser Stelle ein herzliches „Dankeschön“!) und der sein Wohnzimmer für die Begegnung zur Verfügung stellte sowie Herr Neumann, der den Kontakt nach Kursk herstellte und an diesem Abend als Dolmetschen fungierte.
Im Mittelpunkt des Abends stand vor allem das gegenseitige Kennenlernen. Dafür musste natürlich zu aller erst die sprachliche Barriere überwunden werden – kleine Übersetzungspannen sorgten dabei für den ein oder anderen Lacher :-)

Danach ging´s dann schon ans Eingemachte: Wie stellt sich die Junge Kirche die Zeit in Russland vor? Was wollen ihre Mitglieder alles erleben? Worauf müssen sie vorbereitet werden? Fragen über Fragen! "Natürlich konnten diese nicht alle an einem Abend geklärt werden, aber wir befinden uns auf einem guten Weg, sind hochmotiviert und können jetzt voll  mit den Planungen loslegen", so Diözesanreferentin Katharina Goldinger.