
Die Raumfahrtbehörde Roskosmos solle die wichtigsten Ziele
zur Entwicklung der Branche bis 2030 festlegen, forderte der neue
Vize-Regierungschef Dmitri Rogosin nach Angaben der Agentur Interfax am
Donnerstag.
Russland erlebte in diesem Jahr mit fehlgezündeten Raketen,
Abstürzen von einem Satelliten und einem unbemannten Raumfrachter sowie der
gescheiterten Mars-Mond-Mission «Phobos-Grunt» so viele Pannen wie noch nie in
seiner jüngeren Geschichte. Als Gründe für die Krise nennen Experten
Unterfinanzierung, den Mangel an Fachkräften und marode Industriekomplexe.
Das von der Regierung ausgerufene Jahr der russischen
Raumfahrt hatte eigentlich eine neue Erfolgsgeschichte bringen sollen - 50
Jahre nach dem Flug des ersten Menschen ins All, der von dem Russen Juri
Gagarin absolviert worden war. «Wenn wir nicht nach vorne schauen, werden wir
sehr viel verlieren - von den Kadern angefangen bis zur Technologie», sagte
Rogosin.
Zugleich forderte der Politiker bei einem Treffen mit
Roskosmos-Chef Wladimir Popowkin, dass alle Sicherheitsmängel in der Raumfahrt
bis Ende Januar beseitigt werden. Nötig seien standardisierte Überprüfungen der
Sicherheit von strategischen Objekten. Rogosin kündigte Strafen an für den Fall
neuer Pannen.
Wegen der Fehlzündung einer Sojus-Rakete war am vergangenen
Freitag der russische Militärsatellit «Meridian» abgestürzt. Vom
Weltraumbahnhof Baikonur startete am Mittwochabend eine Sojus-Rakete mit sechs
Satelliten für das US-Kommunikationssystem Globalstar.
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